Banská Štiavnica (Schemnitz)

Banská Štiavnica (Schemnitz)

Banská Štiavnica ist die bedeutendste Bergbaustadt in der Slowakei. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem J. 1217. Im historischen Stadtkern befinden sich viele kunst-historische Denkmäler: die Burg aus dem 13. Jh., Gebäuden der Bergbau- und Forstwesenakademie, das Rathaus aus dem 14. Jh., spätgotische Kirche der Hl. Katarina aus dem 15. Jh., Renaissance-Stadthäuser, Komplex der sakralen Barockbauten. Zu den Dominanten der Stadt gehören auch das Neue Schloss aus dem 16. Jh., das Renaissance-Barock-Gebäude "Klopačka" (eine Stelle, von der man mit Klopfen die Bergleute zur Arbeit rief), romanische Basilika aus dem 13. Jh., und ein Komplex der Sakralgebäuden von Kalvarienberg aus dem 17. Jh., der zu den größten in Mitteleuropa gehört.

Die Stadt hatte eine dominante Stellung in Europa schon am Anfang des 13. Jahrhunderts. Sie wurde eins von den bedeutendsten Zentren der Gold- und Silbergewinnung und gleichzeitig das bedeutendste Zentrum der Bergbauwissenschaft, -technik und -schulwesens.

Die schnelle Entwicklung und Ruhm der freien königlichen Stadt Banská Štiavnica hingen direkt mit ihren reichen Erzadern zusammen. Der direkte Beweis der Bedeutung der Stadt ist nicht nur ihre ziemliche Ausdehnung schon in der romanischen Zeit, sondern auch die Großartigkeit der Architektur. Das repräsentative Stadtzentrum, das im Laufe des 16. Jahrhunderts zu Ende geformt wurde, charakterisieren bei den umfangreichen Gotik-Renassaince-Bürgerhäusern das Rathaus und die spätgotische Kirche der Hl. Katarina. In der gleichen Zeit wurde auch das Festungssystem aufgebaut, von dem bis heute das Piarger Tor erhalten wurde. Die Weltbedeutung erreichte Banská Štiavnica auch durch Verdienst der Bergbauakademie, die seit 1762 bis 1919 arbeitete. Als erste ihrer Art in der Welt wurde sie von der Herrscherin Maria Theresia gegründet.

Einen untrennbaren Teil der Stadtdenkmälergrundlage sind umfangreiche Komplexe der technischen Werke, die mit der Gewinnung und Bearbeitung der polymetalischen Erze zusammenhängen - verschiedene Schachten, Stollen, Türme, das wasserwirtschaftliche Kanälensystem usw. Im Weltkulturerbe-Verzeichnis von UNESCO ist Banská Štiavnica zusammen mit den technischen Denkmälern seiner Umgebung eingetragen. Ein starkes Erlebnis ist der Besuch des 76 m langen unterirdischen Stollens oder die Besichtigung der originellen Exponate in dem Bergbaumuseum, das sich in der freien Natur befindet.

Banská Štiavnica ist eines der bedeutendsten Zentren der Edelmetallverarbeitung, der Bergbauwissenschaft, -technik und Ausbildung Europas in der Vergangenheit. Stadt- und Bergbaurechte wurden bereits im Jahr 1238 erteilt aber der Abbau und die Verhüttung von Erzen, vor allem Gold und Silber, reichen bis in die Bronzezeit zurück. Nach Banská Štiavnica kamen im Mittelalter viele deutsche Bergleute, die ihre neuen, progressiven Erkenntnisse des Erzabbaus mitbrachten. Durch ein Dekret Maria Theresias aus dem Jahr 1735, gründete man hier die erste Bergbauhochschule, die zugleich die einzige Hochschule dieser Art in der Welt war und das Vorbild des späteren Polytechnikums in Paris wurde.